Tumorschmerzen
Opioide spielen in der Therapie von Tumorschmerzen eine zentrale Rolle. Methadon ist ein Opioid, das seit vielen Jahren in der Schmerztherapie bekannt ist. Es wird wegen seiner geringen Nebenwirkungen auf Leber und Niere bei der Drogenersatz-therapie oft auch jahrelang angewendet.
Die Chemikerin Frau Dr. Friesen aus Ulm hat 2007 im Labor entdeckt, dass Methadon in Kombination mit Chemotherapie Krebszellen zerstören kann.
Entscheidend für die Wirkung sind Opioidrezeptoren auf der Oberfläche von Tumorzellen. Jede Tumorzelle besitzt diese Opioidrezeptoren.
Methadon wirkt an den Krebszellen über diese Rezeptoren und führt zum Tod der Krebszellen.
Resistente Tumorzellen können durch Methadon wieder empfindlich für die Chemotherapie werden, sodass vor allem Patienten mit fortgeschrittenen Krebsarten wie Pankreas-, Brust-,
Ovarial-, Darm-, Lungen-, Blasen- und Prostatakrebs und Glioblastomen, Leukämien und malignen Melanomen profitieren können.
Zurzeit gibt es noch keine aussagekräftigen Studien an Patienten, um Methadon als Wirkverstärker unterstützend zu Chemotherapie einzusetzen.
Es gibt allerdings vielversprechende Fallberichte, dass die Kombination von Methadon und Chemotherapie die Lebensqualität und den Behandlungserfolg verbessern kann.
Wichtig ist, dass während einer Methadonbehandlung keine anderen Opiate eingenommen werden dürfen.
Eine ausführliche Aufklärung über den off-label-use (eine Verwendung außerhalb der behördlichen Zulassung) und die gut zu behandelnden Nebenwirkungen muss erfolgen, dann ist eine Einstellung mit Methadon bzw. eine Umstellung von anderen Opiaten auf Methadon möglich.